Freimaurer in Braunschweig

Franz Abt

(1819 – 1885)

 

Komponist und Kapellmeister, studierte Theologie und Musik in Leipzig, von 1852 bis 1882 in Braunschweig Musikdirektor und Kapellmeister am Hoftheater, Gründer der hiesigen Singakademie

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 17.03.1853

Ernst Amme

(1863 – 1930)

 

leitender technischer Mitarbeiter in der Braunschweiger Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther, gründete zusammen mit Carl Giesecke und Julius Konegen eine eigene Mühlenbauanstalt, die ab 1925 in die MIAG umgewandelt wurde, diese wurde 1972 von der Bühler AG übernommen

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 07.03.1889

Oswald Berkhan

(1834 – 1917)

 

besuchte das Collegium Carolinum in Braunschweig und studierte Medizin in Göttingen, praktischer Arzt in Braunschweig, insbesondere für psychisch Kranke, gemeinsam mit Pfarrer Gustav Stutzner und Louise Löbbecke gründete er die Anstalt für Geistesschwache in Neu-Erkerode aus der die heutige Evangelische Stiftung Neu-Erkerode hervorging

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig 1869 

Hermann Bruno Otto Blumenau

(1819 – 1899)

 

Schüler am Braunschweiger Martino-Katharineum, Ausbildung zum Apotheker in Hasselfelde und Erfurt, Studium der Chemie in Erlangen. Blumenau bereiste im Auftrag einer Hamburger Kolonialgesellschaft den Süden Brasiliens und erwarb in der Provinz Santa Catarina Land. Gemeinsam mit 17 deutschen Siedlern gründete er 1850 die Ackerbaukolonie Blumenau, die 1860 von der brasilianischen Regierung übernommen wurde und 1880 Selbstverwaltungsrechte erhielt. 1884 kehrte Blumenau nach Braunschweig zurück wo er bis zu seinem Tode zurückgezogen lebte. 1899 lebten in der Stadt Blumenau bereits 40.000 Menschen, davon 30.000 Deutsche.

aufgenommen als Freimaurer in Erlangen am 21.02.1849, er gründete in Blumenau/Brasilien die Loge „Zur Friedenspalme“

Johann Joachim Christoph Bode

(1731 – 1793)

 

lernte in Braunschweig Musik und ging als Militäroboist in ein braunschweigisches Regiment. Ging ab 1757 nach Hamburg, wo er zunächst als Musiklehrer arbeitete, später als Redakteur des „Hamburgischen Correspondenten“. Er errichtete eine eigene Druckerei und Verlagsanstalt und verlegte Werke u.a. von Goethe, Klopstock und Lessing.

angenommen als Freimaurer in Braunschweig am 21.08.1762

 

 

Hermann August Alois Buchler

(1815 – 1900)

 

durchlief eine kaufmännische Ausbildung in Triest und den USA, ging 1840 nach London, wo er ein Geschäft für Ex- und Importhandel betrieb. Zog 1854 nach Braunschweig, der Heimatstadt seiner Ehefrau. Hier gründete er gemeinsam mit anderen 1857 die Zuckerraffinerie Braunschweig AG und 1858 an der Frankfurter Straße eine chemische Fabrik, „Hermann Buchlers Chininfabrik“. 1899 zog sich  Hermann Buchler aus diesem erfolgreichen Unternehmen zurück, dessen Nachfolger als Buchler GmbH noch heute besteht.

angenommen als Freimaurer in Braunschweig ab 1844

 

 

Joachim Heinrich Campe

(1746 – 1818)

 

studierte Theologie in Helmstedt und Halle, war Hauslehrer u.a. von Alexander und Wilhelm von Humboldt. Er ging 1778 als Pädagoge nach Hamburg, pflegte dort auch Kontakte zu den Aufklärern Klopstock, Claudius und Lessing. Begann ab 1781 seine schriftstellerische und publizistische Tätigkeit. 1786 berief ihn Herzog Carl Wilhelm Ferdinand als „Hochfürstlichen Schulrath“ nach Wolfenbüttel. Im selben Jahr gründete Campe die Braunschweigische Schulbuchhandlung, die er selber leitete. Campes Tochter Charlotte heiratete 1795 den Berliner Verleger Friedrich Vieweg, der 1799 nach Braunschweig übersiedelte und auch die Campesche Schulbuchhandlung übernahm.

aufgenommen als Freimaurer in Leipzig 1777

Hugo Eckensberger

(1865 – 1942)

 

der in Chemnitz geborene Hugo Eckensberger kam 1909 nach Braunschweig und übernahm den Verlag Lauer, der seit 1897 die Zeitung „Neueste Nachrichten“ mit einer Auflage von 55.000 Exemplaren herausgab. Ab 1926 wurde der Verlag in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt und Gottlieb Paul Leonhardt wurde mithaftender Gesellschafter, die Zeitung hieß nun „Braunschweiger Neueste Nachrichten“. Eckensberger behielt die Verlagsleitung, bis 1936 auf Druck der Nationalsozialisten die „Neuesten Nachrichten“ mit der „Braunschweiger Landeszeitung“ verschmolzen wurde. Hugo Eckensberger hatte schon früh seinen Sohn Hans in die Verlagsgeschäfte einbezogen, so dass dieser ab 1946 die neue „Braunschweiger Zeitung“ herausgeben konnte.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 06.04.1911

Ferdinand Herzog von Braunschweig-Lüneburg

(1721 – 1792)

 

ab 1735 Prinz von Braunschweig-Wolfenbüttel, Generalfeldmarschall in preußischen und kurhannoverschen Diensten, „Gutsherr von Vechelde“

aufgenommen als Freimaurer in Berlin 1740

 

Carl Grove II

(1874 – 1961)

 

ab 1902 Geschäftsführer des Droschken- und Kutschenverkehrsunternehmens. Ausbau der 1885 gegründeten Möbeltransportabteilung mit Einsatz der ersten Motormöbelwagen von der in Braunschweig ansässigen Firma Büssing. Das Braunschweiger Traditionsunternehmen befindet sich heute als „Carl Grove internationale Spedition“ seit nunmehr fünf Generationen in Familienbesitz.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 03.11.1926

Samuel Hahnemann

(1755 – 1843)

 

Medizinstudium in Leipzig und Erlangen, Begründer der Homöopathie.

An verschiedenen Orten als Arzt und Chemiker tätig, 1795 bis 1796 praktizierte er in Braunschweig und dann bis 1799 als Arzt in Königslutter,

aufgenommen als Freimaurer in Hermannstadt 1777

Max Jüdel

(1845 – 1910)

 

gründete 1873 zusammen mit Heinrich Büssing die Eisenbahnsignal-Bauanstalt Max Jüdel & Co..1897 schloss er einen Vertrag mit der Firma Siemens & Halske, die das Unternehmen 1940 schließlich ganz übernahm – das heutige Werk Braunschweig der Siemens AG.
Max Jüdel erwarb sich besondere Verdienste durch eine Vielzahl von Stiftungen und er engagierte sich außerordentlich für das Gemeinwohl der Stadt Braunschweig. Der unverheiratet gebliebene und kinderlose Unternehmer hinterließ seiner Heimatstadt nahezu sein gesamtes Vermögen zur Gründung einer Stiftung, die dem sozialen Wohl seiner Einwohner dienen sollte. Sie besteht noch heute.
Ende des 19. Jahrhunderts sah sich Max Jüdel wegen aufkommender antijüdischer Strömungen genötigt, die Loge zu verlassen. Trotzdem blieb er zeitlebens den freimaurerischen Idealen verbunden und vermachte auch der Loge Carl zur gekrönten Säule testamentarisch einen bedeutenden Geldbetrag.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig 1872

Carl I. Herzog zu Braunschweig und Lüneburg

(1713 – 1780)

 

er widmete sich umfassenden Reformen in seinem Herzogtum, geleitet von den Prinzipien der Aufklärung und des Merkantilismus, also der Steigerung der Staatseinnahmen. Er gründete unter anderen das Collegium Carolinum, die Porzellanmanufaktur Fürstenberg und eine Brandkasse, aus der später die Öffentliche Versicherung Braunschweig hervorgegangen ist. Er verlegte die Residenz von Wolfenbüttel nach Braunschweig und er berief 1770 Gotthold Ephraim Lessing als Bibliothekar an die Herzog August Bibliothek.

 

ab 1740 Protektor (Schirmherr) aller Braunschweiger Logen (ohne deren Mitglied zu sein)

Julius Konegen

(1857 – 1916)

 

studierte Maschinenbau in Berlin und arbeitete in der Braunschweiger Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt G. Luther. Er gründete im Jahr 1895 gemeinsam mit Ernst Amme und Carl Giesecke die Mühlenbauanstalt Amme, Giesecke & Konegen, die ab 1925 in die MIAG umgewandelt wurde, diese wurde 1972 von der Bühler AG übernommen.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig 1892

 

Christian Friedrich Krull

(1748 – 1787)

 

besuchte die Schule in Wolfenbüttel und studierte in Helmstedt u.a. Jura. Er gründete gemeinsam mit Lessing und Abt Jerusalem den „Großen Klub“ in Braunschweig. Er fertigte für den Braunschweiger Steinmetz und Hofbildhauer Johann Heinrich Oden Medaillonbildnisse, u.a. für das Denkmal des Herzogs Leopold, welches heute im Barockgarten in Blankenburg steht.

angenommen als Freimaurer in Braunschweig ca. 1778

Franz Heinrich August Lachmann

(1797 – 1872)

 

Sohn des Pastors an St. Andreas in Braunschweig, Schulbesuch am Martino-Katharineum in Braunschweig, Medizinstudium in Berlin und Göttingen, amtlich bestellter Armenarzt in Braunschweig sowie Lehrer u.a. am Collegium Carolinum. Er war vielfältig sozial engagiert.

Als deputierter Meister vom Stuhl der Loge „Carl zur gekrönten Säule“ gründete Lachmann 1847 die Loge „Wilhelm zu den drei Säulen“ in Wolfenbüttel.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 25.09.1817

Leopold Herzog von Braunschweig

(1752 – 1785)

 

Prinz von Braunschweig-Wolfenbüttel, preußischer Generalmajor. Er wurde auch berühmt durch die Legenden, die sich um seinen Tod durch Ertrinken in der Oder ranken. Der angebliche Heldentod beim Retten der vom Hochwasser eingeschlossenen Bürger war tatsächlich ein Unglück, welches sich beim Übersetzen über die Oder zum Zwecke der Sicherung persönlicher Habe ereignete.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 10.10.1770

Johann Anton Leisewitz

(1752 – 1806)

 

wuchs in Celle auf, studierte in Göttingen Rechtswissenschaften. Ab 1775 arbeitete er als Jurist in Braunschweig. Er war auch schriftstellerisch tätig und lernte bedeutende Persönlichkeiten des literarischen Deutschlands kennen, u.a. Goethe, Herder, Wieland und Lessing. Leisewitz war im Herzogtum Braunschweig sehr aktiv auf sozialpolitischem Gebiet, die Gründung der Braunschweiger Armenanstalt 1805 war im wesentlichen sein Werk.

angenommen als Freimaurer in Braunschweig 1775

Gotthold Ephraim Lessing

(1729 – 1781)

 

war ein bedeutender Dichter und herausragender Vertreter der Ideale der deutschen Aufklärung. Seine theoretischen Schriften sind vor allem dem Toleranzgedanken verpflichtet. „Nathan der Weise“ ist ein Zeugnis der Humanität und der Toleranz. Lessings Bühnenstücke werden bis heute ununterbrochen in Theatern aufgeführt. Seine Prosaschrift „Ernst und Falk. Gespräche für Freimäurer“ hat er dem Braunschweiger Herzog Ferdinand gewidmet. Ab 1770 war Lessing Bibliothekar in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.

aufgenommen als Freimaurer in Hamburg am 14.10.1770

Hugo Luther

(1849 – 1901)

 

ging zum Gymnasium in Wolfenbüttel und studierte Maschinenbau in Zürich und München. 1875 übernahm der den väterlichen Betrieb und siedelte die Lutherwerke in Braunschweig an der Frankfurter Straße an. Die Lutherwerke übernahmen 1897 die Mühlenbauanstalt der Gebr. Seck und wurden in eine AG gewandelt. 1925 gingen die Lutherwerke in der Mühlenbau und Industrie AG (MIAG) auf.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig 1876

David Mansfeld

(1796 – 1863)

 

studierte in Göttingen Medizin und praktizierte ab 1820 als Arzt in Braunschweig. 1824 gründete er zusammen mit anderen Braunschweiger Bürgern eine Speiseanstalt für bedürftige Rekonvaleszenten und Wöchnerinnen. 1833 schließlich gründete Mansfeld zusammen mit Amalie Löbbecke die „Pflegeanstalt für dürftige Kinder“, aus der die noch heute bestehende „Mansfeld-Löbbecke-Stiftung von 1833“ hervorging.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 31.01.1829

Bernhard Meyersfeld

(1841 – 1920)

 

eröffnete gemeinsam mit seinem Vater David ca. 1870 in Braunschweig das Bankhaus D. Meyersfeld und wurde ein bedeutender Wohltäter und Kunstmäzen. 1906 kaufte er den von Arnold Kramer gestalteten Eulenspiegelbrunnen und stiftete ihn der Stadt Braunschweig. Meyersfeld war langjähriger Vorsteher der jüdischen Gemeinde in Braunschweig. Seine Kinder führten das angesehene Bankhaus bis zur Weltwirtschaftskrise 1931 weiter.

aufgenommen 1918 als Ehrenmitglied der Freimaurerloge in Braunschweig

Adolph Nehrkorn

(1841 – 1916)

 

nach einem naturwissenschaftlichen Studium in Berlin übernahm Nehrkorn 1866 die schon von seinem Vater verwaltete Domäne Riddagshausen. Er wurde ein bedeutender Ornithologe mit dem Forschungsschwerpunkt Oologie und galt mit zahlreichen Veröffentlichungen als einer der kenntnisreichsten Vertreter dieser Wissenschaft im 19. Jahrhundert.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig 1868

 

 

Paul Schmieder

(1872 – 1940)

 

Feldgeistlicher im ersten Weltkrieg, Gemeindepastor in Braunschweig-Lehndorf von 1925 bis 1935, Pazifist und entschiedener Gegner des Nationalsozialismus, wurde 1935 verurteilt und aus dem Amt gedrängt. Zur Erinnerung an Paul Schmieder trägt heute das Haus des Gemeindezentrums der Kreuzgemeinde seinen Namen.

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 25.01.1926

Johannes Jacob Selenka

(1801 – 1871)

 

war Hofbuchbindermeister und Inhaber einer wegen ihrer künstlerisch gestalteten Bucheinbände und Mappen berühmten und prämierten Werkstatt in Braunschweig. Selenka engagierte sich auch in der Nachwuchsförderung und gründete 1841 das „Zeicheninstituth“ für Handwerker als erstes seiner Art in Braunschweig und Vorläufer der späteren HBK (Hochschule für bildende Künste).

aufgenommen als Freimaurer in Braunschweig am 04.09.1834

Ludwig (Louis) Spohr

(1784 – 1859)

 

ließ sich in Braunschweig musikalisch ausbilden, besuchte ab 1798 das Collegium Carolinum und wurde bereits 1799 von Herzog Karl Wilhelm Ferdinand als Kammermusiker angestellt. Spohr wirkte als Kapellmeister in Wien, Frankfurt a.M. und Kassel und war einer der bedeutendsten Geiger seiner Zeit.

aufgenommen als Freimaurer in Gotha 1807

Theodor Steinweg

(1825 – 1889)

 

Nachdem sein Vater Heinrich nach New York ausgewandert war und dort die Firma Steinway & Sons gründete, übernahm Theodor Steinweg 1851 die bestehende väterliche Klavierwerkstatt in Wolfenbüttel. Gemeinsam mit seinem neuen Teilhaber Friedrich Grotrian wurde das Unternehmen nach Braunschweig verlegt. Im Jahr 1865 verkaufte Theodor Steinweg seine Unternehmensanteile an Grotrian und folgte seiner Familie nach New York. Ab 1880 verbrachte Theodor Steinweg seinen Lebensabend in Braunschweig.

aufgenommen als Freimaurer in Wolfenbüttel